Frank Trende las Märchen aus Schleswig Holstein
Was gibt es Schöneres, als an einem Sonntagnachmittag im März ein gemütliches Café anzusteuern? Wenn das Wetter noch nicht zu langen Spaziergängen einlädt und es früh dunkel wird, ist es umso angenehmer, sich in gemütlicher Atmosphäre bei Kaffee und Kuchen oder bei einem Glas des auf Gut Deutsch-Nienhof angebauten Weins in die Welt der Märchen und Sagen entführen zu lassen.
Dies hat der in Groß Vollstedt ansässige Autor Frank Trende in wunderbarer Weise getan, musikalisch begleitet von Andreas Paul, der auf seinem Akkordeon unter anderem Stücke von Erik Satie für uns mitgebracht hatte. Unsere Zeitreise führte uns in vergangene Jahrhunderte, nicht jedoch in allzu weite Ferne: die von Karl Müllenhoff, Theodor Mommsen und Theodor Storm gesammelten Geschichten spielten hier bei uns in der Region. So spukte es in unmittelbarer Nähe des Westensees und wie in anderen Regionen Deutschlands üblich, wurden auch in Schleswig-Holstein Königstöchter für sieben Jahre in einen Turm eingesperrt oder tauschten arme Mädchen die Kleider mit Prinzessinnen oder aber Identitäten mit einem Knecht oder Diener. Ganz einzigartig dagegen die Sage rund um die Fockbeker, die mit List und Tücke mit der Zucht von Heringen im dorfeigenen See reich werden wollten und sich damit doch eher als Schildbürger einen Platz in der (Märchen-) Geschichte eroberten. Denn wer einen Aal mit dem Tod durch Ertrinken bestrafen will, hat auch im Reich der Sagen keine guten Karten – dafür hat die Gemeinde Fockbek nun einen Hering und einen Aal im Wappen…